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Internationale Bonhoeffer-Tage in Stettin am 16. und 17. Juni 2018

 

Mitglieder mit Begegbungstagung versammlung vom 23.-25.11. in der Versöhnungskirche in Travemünde

 

6. Studientag der AG für pommersche Kirchengeschichte:

„Pomerania non cantat?“ – Pommern singt nicht?

 

 

 

 

Ostern: Ich lebe und ihr sollt auch leben! (Johannes 14, Vers 19)

 

Seit einer Woche ist unsere achtzehnköpfige Reisegruppe aus dem Raum Brüssow und Penkun von einer Studienreise „auf den Spuren des Apostels Paulus“ aus der Türkei wieder heimgekehrt. Dankbar, wohlbehalten und unversehrt zurückgekehrt zu sein, ging es nun wieder an die Arbeit. In der Zwischenzeit nahmen wir mit Betroffenheit die Terroranschläge in Ankara, Istanbul und Brüssel zur Kenntnis. Die Begegnung mit der islamischen Welt während unserer Studienfahrt lud uns zur Beschäftigung mit dem muslimischen Glauben ein. Einerseits sind für mich die vielen gottesfürchtigen Menschen und die gewaltigen Moscheen beeindruckend, andererseits irritiert mich beim Lesen des Korans der Satz: „Erschlagt sie (die Heiden und die Übertreter), wo immer ihr auf sie stoßt, denn Verführung ist schlimmer als Totschlag“ (2. Sure, Vers 187). Für mich bleibt die Frage, wie sind solche Sätze aus dem Koran zu interpretieren und was bedeuten sie für den gläubigen Moslem heute? Aus dem Neuen Testament sind uns solcherlei Sätze nicht bekannt.

 

 

 

Die Osterbotschaft Jesu „Ich lebe und ihr sollt auch leben!“ gehört für mich zu den wertvollsten Grundlagen unseres Glaubens- und Wertesystems. Es geht nicht um die Vernichtung der Feinde, sondern um das Leben für alle Menschen. Kern der Osterbotschaft ist das Leben. In doppelter Hinsicht: einerseits ein dauerhaftes, über den Tod hinausreichendes Dasein, andererseits ein erfülltes, wirklich menschenwürdiges Leben hier und jetzt. Jesu Wunsch ist es nicht, dass Menschen den Märtyrertod sterben sollen, sondern dass wir das Leben ergreifen. „Ich lebe und ihr sollt auch leben!“ - dieser Satz gilt für unser ganzes Dasein mit allen Aufgaben und Vorhaben, für die wir uns einsetzen, auch da, wo Leben bedroht, behindert und eingeschränkt ist oder wird. Wir sind zum Leben bestimmt. Manchmal sieht es so aus, als ob die Mächte der Gewalt und Zerstörung, der Vernichtung und des Todes stärker sind als alle aufbauenden, dem Leben zugewandten Bemühungen. Doch gerade aus der Karfreitagserfahrung der Hinrichtung und Niederlage menschlichen Wirkens keimt jene österliche Hoffnung auf, die wir christlichen Auferstehungsglauben nennen. Möge Gott alle Tage unser Vertrauen bestärken, dass die Angst vor dem Tode nicht größer ist als die Zusage von Jesus: „Ich lebe und ihr sollt auch leben!“

 

Frohe Ostern!

 

Pastor Bernhard Riedel, Penkun