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Internationale Bonhoeffer-Tage in Stettin am 16. und 17. Juni 2018

 

Mitglieder mit Begegbungstagung versammlung vom 23.-25.11. in der Versöhnungskirche in Travemünde

 

6. Studientag der AG für pommersche Kirchengeschichte:

„Pomerania non cantat?“ – Pommern singt nicht?

 

 

 

Jahreslosung 2017

Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. (Ez. 36, 26)

 

Ein Prophetenwort begleitet uns durch die 12 Monate des neuen Jahres. Viele denken bei dem Wort Prophet an jemanden, der auf wunderbare Weise die Zukunft voraussagen kann. Wer die biblischen Propheten genauer betrachtet, erkennt schnell, dass sie keine Wundermänner waren. Sie haben sehr kritisch die Gegenwart beleuchtet und auch die Zukunft beschrieben – die Zukunft, die eintreten wird als Folge der Gottvergessenheit oder als Frucht der Treue Gottes zu seinen Verheißungen.

 

In diesem Verständnis können wir auch das Buch Ezechiel – oder Hesekiel, wie der Name auch übersetzt werden kann – lesen. Entstanden ist es in den Jahrzehnten nach 600 v. Chr. Jerusalem war zerstört, Israel in die Verbannung nach Babylon deportiert. Schonungslos, mit drastischen Bildern und Vergleichen rechnet der Prophet in den ersten beiden Teilen des Buches mit den katastrophalen Fehlentwicklungen der jüngsten Vergangenheit ab, die zum Untergang Israels geführt haben – gefährliche Illusionen in Bezug auf Großmachtinteressen, waghalsige Bündnispolitik, Verrat der eigenen Traditionen und Werte, Gier und Maßlosigkeit der Eliten im In- und Ausland. Manche Sätze können wir in unserer Zeit nur beklommen lesen.

 

Im dritten Teil, dem unsere Jahreslosung entnommen ist, bemüht sich der Prophet um Trost. Gott schwört seinem Volk: Ihr Berge Israels sollt wieder grünen und eure Frucht bringen meinem Volk Israel, denn bald sollen sie wieder heimkehren. Zur Erfüllung dieses Gelübdes gehört das Versprechen, dem Volk ein neues Herz und einen neuen Geist zu schenken. Bieten diese Worte über zweieinhalb Jahrtausende später auch uns Trost und Orientierung?

 

Sehr genau müssen wir uns zur Antwort auf diese Frage die zeitgeschichtlichen Umstände in Erinnerung rufen, die den Hintergrund der Prophetenbotschaft bilden. Manche Parallelen in unserer jüngeren Vergangenheit und auch beklemmende gegenwärtige Entwicklungen werden schnell deutlich. Die oft zitierte Weisheit bestätigt sich: Wer die Vergangenheit vergisst, ist gezwungen sie ständig zu wiederholen.

 

Entscheidend aber ist der Blick nach vorn, auf Gottes Zusage und seine väterliche Fürsorge. Er hat damals Israel gerettet, er gibt auch unserem Leben Richtung und Bestand. Tröstlich, entlastend und befreiend ist vor allem, dass Gott es ist, der uns ein neues Herz und einen neuen Geist schenken will – Gott und nicht wir selbst. Dieses Versprechen schmälert nicht unsere Verantwortung, aber es bewahrt vor Resignation und Hoffnungslosigkeit. Mit einem so gestärkten neuen Herz und in dem immer neuen Geist des Gottvertrauens können wir tapfer und getrost unseren Weg durch die Höhen und Tiefen des neuen Jahres gehen.

 

Christoph Ehricht

 

Nachfolgend finden Sie Links zu den Jahreslosungen der Vorjahre:

Jahreslosung 2016

Jahreslosung 2015

Jahreslosung 2014