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Internationale Bonhoeffer-Tage in Stettin am 16. und 17. Juni 2018

 

Mitglieder mit Begegbungstagung versammlung vom 23.-25.11. in der Versöhnungskirche in Travemünde

 

6. Studientag der AG für pommersche Kirchengeschichte:

„Pomerania non cantat?“ – Pommern singt nicht?

 

 

Jubiläum in Groß Garde

 

Vor sechzig Jahren wurde in Groß Garde / Gardna Wielka, einem malerischen Ort am Garder See, 25 km nördlich von Stolp / Slupsk gelegen, im Wohnzimmer und später in einem ehemaligen Stallgebäude auf dem Hof der Familie von Klara Kiepper und heute von ihrem Schwiegesohn Wladek Kordyjak, ein Gottesdiens­traum für die kleine evangelische Gemeinde eingerichtet. Seit Jahren werden hier an jedem ersten Sonntag im Monat deutschsprachige Gottesdienste gefeiert. Ich hat­te die Freude, am Sonntag Invokavit zum zweiten Mal dort den Gottesdienst zu halten.

 

Blick auf die Gottesdienstscheune in Groß Garde im SommerBlick auf die Gottesdienstscheune in Groß Garde im SommerDas 500. Reformationsjubiläum wirft seine Schatten auch nach Polen, nach Hin­terpommern und auch nach Groß Garde voraus. Der erste Passionssonntag bot daher Anlaß, im Gottesdienst über die berühmten Invokavit-Predigten Martin Lu­thers nachzudenken, durch die der Reformator nach seiner Rückkehr von der Wartburg 1522 die aus dem Ruder geratenen Entwicklungen in Wittenberg wieder in besonnene Bahnen lenkte und seiner Gemeinde damals und heute den Grund­satz einschärfte, dass die schönste Wahrheit sich in ihr Gegenteil verkehrt, wenn sie mit Gewalt durchgesetzt werden soll. Eine aktuelle Einsicht, die nach dem Got­tesdienst zu angeregten Gesprächen über die wieder einmal aus dem Ruder zu gehende Weltlage, aber auch über Erfahrungen bei der Lösung persönlicher oder familiärer Konflikte führte!

 

Am ersten Sonntag im Mai soll das kleine Jubiläum übrigens begangen werden – mit einem besonderen Gottesdienst und einem kleinen Gemeindefest im An­schluß. Gäste sind herzlich willkommen!

 

Christoph Ehricht

 

Anmerkung der Redaktion:

Lange war die „Pantoffel-Kirche“ in Klärchen Kiepers Wohnstube jedermanns Lieb­lingsgemeinde. Als ihre Töchter in den fünfziger Jahren getauft wurden, begann dieser Gottesdienst. Alle Frauen stamm(t)en aus der unmittelbaren Umgebung, Männer gehörten nur ganz selten dazu. Im Wohnzimmer friert man weniger als in einer Kirche auf dem Berge, außerdem klingt der Gesang viel voller. Nach dem Tode der Mutter wurde die Scheune als Gemeinderaum ausgebaut. Die dafür notwendigen Mittel erhielt die Gemeinde vom Pommernkonvent. Auch Sanitäranlagen wurden eingebaut, um Bibelstunden zu ermöglichen. Die Gemeindeälteste wurde Ka­tarina Kowalska, die inzwischen im Altersheim gestorben ist. Ihre Nachfolgerin ist Janina Pawluk (geb. 1947).

 

Mechthild Scheller