UA-74420000-1
Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.


Internationale Bonhoeffer-Tage in Stettin am 16. und 17. Juni 2018

 

Mitglieder mit Begegbungstagung versammlung vom 23.-25.11. in der Versöhnungskirche in Travemünde

 

6. Studientag der AG für pommersche Kirchengeschichte:

„Pomerania non cantat?“ – Pommern singt nicht?

 

 

Gemeinde STOLP / Slupsk:

In Kreis Stolp gab es nach einer polnischen Statistik im September 1945 mehr deutsche Bewohner als im September 1939, weil nur wenige flüchten konnten und viele Flüchtlinge aus Ostpreußen dort hängen geblieben waren. Die Deutschen wurden nicht ganz so radikal vertrieben wie in den westlichen Gebieten, weil man sie z.T. als „Autochthone“ betrachtete. Dadurch wurde Stolp der Mittelpunkt des evangelischen Gemeindelebens in Hinterpommern. Zunächst wurden die Gemeinden wie überall in Pommern durch deutsche Lektoren versorgt, dann kamen Prediger aus Warschau mit Kurzausbildung, schließlich voll ausgebildete Pastoren. Bis zur Wende hatten alle Pastoren eins gemeinsam: Sie gingen von Stolp nach Deutschland und die Gemeinde musste sich immer wieder an neue Hirten gewöhnen. Zunächst traf man sich im Arnoldsaal der evangelischen Gemeinschaft; erst in den achtziger Jahren war man bereit, Gottesdienst in der Kreuzkirche zu feiern, die der evangelischen polnischen Gemeinde zugesprochen worden war. Auch hier handelte es sich um eine Kirche der Altlutheraner aus dem 19. Jahrhundert. Zunächst wohnte der Pastor für die „nicht-polnische Gemeinde“ in einer Mietwohnung. In den siebziger Jahren konnte ein neuer Flachbau für ihn erworben werden; später Teil einer Villa aus den zwanziger Jahren für den Pastor der polnischen Gemeinde, die eine bessere Altersstruktur als die deutschsprachige Gemeinde hat. Die Beziehungen zwischen beiden Gemeindeteilen haben sich gebessert.

Seit 1997 gibt es nur noch einen Pastor für beide Gemeindeteile in Stolp, nachdem die Gegend um Köslin ausgegliedert wurde. Das 2. Pfarrhaus wurde Gemeindehaus. Im Herbst 2006 wurde ein neuer Gemeinderat gewählt. Deutsche Gottesdienste finden nur noch am 1. des Monats um 09:30 statt. Dort wird noch das alte Pommersche Gesangbuch von 1931 benutzt, während die Gemeinden weiter im Westen Hinterpommerns sich auf das neue EG aus Deutschland umgestellt haben. Einmal im Monat findet eine deutschsprachige Bibelstunde in der Fischerstraße in den Räumen des deutschen Vereins statt. Ansprechpartner für die deutschsprachige Gemeinde sind Detlef Rach, Irmgard Rusakiewicz und Martha Biel.

In Stolp gibt es seit über 20 Jahren eine Sozialstation der Johanniter, die eng mit dem Sozialamt der Stadt kooperiert. Sie arbeitet überkonfessionell, kümmert sich aber auch um hilfsbedürftige evangelische Gemeindeglieder. In den ersten Jahren ihres Bestehens wurden 35.000 Hilfsbedürftige betreut. Informationen zur Arbeit der Station lassen sich unter http://www.juh-minden.de/ finden.

Eingegangen sind in den siebziger Jahren die Zweiggemeinden Schlawe und Techlipp, dazu Klucken, als eines Tages das ganze Dorf - trotz der angeblichen kaschubischen Wurzeln - bis auf zwei Brüder nach Hamburg umsiedelte; schließlich schloss 1998 noch Gr. Rakitt. Noch

bestehende Predigtstationen mit deutschsprachigen Gottesdiensten sind: Glowitz und Gr. Garde die beide inzwischen weniger als 10 Mitglieder haben.

Seit dem 15.09.2002 war Pastor Marcin Makula in Stolp tätig. Seine erste große Aufgabe war es, die Kreuzkirche zu renovieren. Die Kosten hierfür beliefen sich auf etwa € 60.000,00. Deutsche und polnische Spender brachten den größten Teil der Gelder auf. Die Renovierung war notwendig, um eine baupolizeiliche Schließung der Kirche zu verhindern. Im Bauausschuss sitzen Mitglieder aus beiden Gemeindeteilen. Am 31. Juli 2005 wurde der fast vollständige Abschluss der Renovierungsarbeiten mit einem Festgottesdienst gefeiert.

Pastor Makula ließ sich im Sommer 2005 nach Schlesien versetzen. Sein Nachfolger Pastor Wojciech Froehlich bemühte sich erfolgreich, das Geld für die noch ausstehenden Arbeiten (Treppe zur Orgelempore sowie den Einbau der gestifteten Orgel) einzuwerben, sodass die Gemeinde Dank deutscher und polnischer Geldgeber am 30. September 2007 den 150. Jahrestag der Grundsteinlegung der Kreuzkirche und die Einweihung der neuen Orgel feiern konnte.

Langfristig wird der Einbau einer neuen Heizanlage notwendig sein, da die Kirche im Winter eisig kalt ist. Ein paar gespendete Decken und Kissen sorgen nur begrenzt für Abhilfe.

Die Gemeinde in Stolp betreibt eine engagierte Jugendarbeit. Durch Spenden war es in den letzten Jahren möglich alle Kinder an evangelischen Ferienfreizeiten teilnehmen zu lassen. Am 5. Sonntag findet ein „Familiengottesdienst“ statt, der teils auf polnisch, teils auf deutsch gefeiert wird und anschließend treffen sich alle im deutschen Verein zum gemeinsamen Essen.


Die Homepage der Gemeinde finden Sie unter:

http://www.slupsk.luteranie.pl


 



 

Wierschutzin/Kr. Lauenburg:

Eigentlich gehört dies Dorf nicht mehr richtig dazu, weil es nicht vom Pastor in Stolp, sondern vom Bischof in Zoppot betreut wird, der alle viertel Jahre kommt. Gerade diese winzigen Gemeinden freuen sich ganz besonders über deutschsprachige Besucher. Die Gemeindeälteste heißt Irma Goyke, die noch in ihrem Elternhaus lebt.

Seniorenstunde in Wierschutzin.Seniorenstunde in Wierschutzin.Wierschutzin gehörte zu den Dörfern, die vor 1945 eine katholische und eine evangelische Kirche hatten. Den Polen genügte die katholische Kirche, die evangelische blieb ungenutzt. Der deutsche Verein hätte sie gerne für einen symbolischen Kaufpreis übernommen. Inzwischen hat sie eine Künstlerin aus Warschau erworben, die die Kirche renoviert und dort eine Galerie einrichten will.

 

 

zurück zur Startseite