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Internationale Bonhoeffer-Tage in Stettin am 16. und 17. Juni 2018

 

Mitglieder mit Begegbungstagung versammlung vom 23.-25.11. in der Versöhnungskirche in Travemünde

 

6. Studientag der AG für pommersche Kirchengeschichte:

„Pomerania non cantat?“ – Pommern singt nicht?

 

 

Meine Erlebnisse mit Pommern im Jahr 2017

Da ich mich meiner Geburtsheimat Hinterpommern sehr verbunden fühle, habe ich in diesem Jahr wieder mehrere Gelegenheiten genutzt, um mit anderen Pommern zusammenzukommen und gemeinsam besondere Erlebnisse zu teilen.

 

So fuhr ich mit der Hamburger Pommerngruppe „Heimatfreunde Pommerns“ vom 09. bis 12.03.2017 auf den Spuren Martin Luthers in Richtung Thüringen. Wir besuchten die sehenswerten Städte Magdeburg, Halle, Leipzig, Dessau, Wittenberg und Eisleben, in denen Martin Luther vor 500 Jahren predigte. In Magdeburg besichtigten wir den Dom und erfuhren, dass diese Stadt die erste evangelische Großstadt wurde. Besonders begeistert war ich vom Stadtrundgang in Wittenberg. Wir folgten der Straße, wie Luther sie damals ging vom Lutherhaus, vorbei an der Universität, der Stadtkirche, dem Marktplatz mit seinem Denkmal bis zur Schlosskirche. So konnte ich mir in diesem Jahr bei allen Presseberichten über die Reformationsfeierlichkeiten gut vorstellen, was in Wittenberg veranstaltet wurde. Auf der Rückfahrt lernten wir noch Eisleben kennen, die Geburts- und Sterbestadt Martin Luthers.

 

Beim Pommerntreffen in Anklam am 1. April 2017 konnte ich viele alte Bekannte wiedersehen, so z. B. Mitglieder des Pommernkonvents und Deutsche aus Polen, die in Stolp, Köslin und Stettin wohnen. Ich kenne sie seit etwa 20 Jahren und habe sie schon öfter in Polen in ihren Gemeinden besucht. Das Wiedersehen ist immer schön.

 

Auch zwei Tagesfahrten mit den Hamburger Pommern boten eine willkommene Abwechselung und ein fröhliches Wiedersehen. Am 13. Juli gab es eine Stadtbesichtigung in Bremen und am 19. August ging es nach Kappeln im Norden Schleswig Holsteins mit einer Dampferfahrt auf der Schlei.

 

Meine besondere Verbindung zu Hinterpommern und auch zum Pommernkonvent besteht vor allem seit 1996. Damals erhielt ich von Frau Dr. Rita Scheller eine Einladung zu einer Tagung des Pommernkonvents in Köslin. Bei diesem Treffen habe ich viele Menschen kennengelernt, die aus Deutschland angereist waren, aber auch Deutsche, die nach 1945 weiter in Hinterpommern lebten. Ich bin Frau Dr. Scheller, die auch seit etwa 30 Jahren den Helferbund Rita von Gaudecker leitete, dankbar für alle Begegnungen, die sich seit der Zeit ergeben haben. Leider ist sie seit Mai 2016, nach einem schweren Schlaganfall bettlägerig. Aber es war schön, dass ich sie im August 2017 in Hannover besuchen konnte, dass ich ihr vorlesen, erzählen und meine Dankbarkeit ausdrücken konnte.

 

Da ich im Kreis Köslin geboren bin, war ich Anfang September in Eckernförde wie seit 10 Jahren wieder dabei, als sich Menschen trafen, die aus den Dörfern des Kreises Köslin stammten. Es waren weniger Teilnehmer gekommen als in den Vorjahren, aber die Anwesenden freuten sich umso mehr über das Wiedersehen. Am Samstag, den 2. September, sprach der Kreispräsident aus Eckernförde in einer Feierstunde und sagte: Man muss die Heimat selbst erleben, das Heimatgefühl kann man nicht an die Kinder und Enkel vererben. Schade! Aber zeigen sollten wir ihnen unsere Heimat. Während der Feierstunde konnten wir von der Stadthalle auf die spiegelglatte Ostsee sehen, die bis zum Kreis Köslin reicht und uns mit der Heimat verbindet.

 

Seit Jahren bekomme ich regelmäßig den Köslin-Kurier und weiß, dass Minden die Partnerstadt von Köslin ist. Nun wollte ich auch einmal in Minden an einem Treffen der heimatvertriebenen Kösliner vom 22.-24 September teilnehmen. Es war ein schönes Treffen mit unterhaltsamer Abendgestaltung durch Herrn Konrad Neitzel, mit einer Fahrt zum Köslin-Gedenkstein an der Weser, einem Besuch der Heimatstube und des Klosters Loccum, begleitet von netten Gesprächen. Wir hörten am zweiten Abend auch eine CD von dem aus Köslin stammenden Sänger und Orchesterleiter Botho Lukas, die mich sehr begeisterte und zum Kauf animierte. Sie ist ein schönes Liebeslied an Köslin.

 

Ich wollte die Stadt Köslin und die dort verbliebenen Deutschen, die ich seit vielen Jahren kenne, auch gerne noch einmal wiedersehen. Da ich nicht mehr alleine mit dem Bus oder Bahn für eine Woche fahren möchte, fand sich durch die Unterstützung von Mechthild Scheller eine andere Gelegenheit zur Reise. Ich fuhr für eine Woche vom 01. - 07.. Oktober zur Kur nach Großmöllen bei Köslin an der Ostsee. Ein Busunternehmen übernahm den Transport hin und zurück von Haus zu Haus. Außer mir war noch Sigrid Nolte aus Göttingen angereist, die auch seit vielen Jahren im Pommernkonvent und Helferbund aktiv ist, sowie Johanna Kornobis aus Belgard sowie Inge Klatt und die Geschwister Rosemarie und Waldemar Jadodzki aus Neustettin. Wir unternahmen zusammen Spaziergänge an der stürmischen Ostsee, zum ehemaligen Gutshof, dem Geburtshaus der Mutter von Rita Scheller, und zur Kirche. Hier hielten r eine kleine Andacht mit einem Lied und dem Vaterunser. Dabei betrachteten wir ein großes Glasfenster – ein Weihnachtsbild - , das die Ururgroßmutter Marie von Schmeling, geb. von Gaudecker einst anlässlich ihres 80 Geburtstages gestiftet hatte. Zum 70. Geburtstag von Rita Scheller stifteten die Nachkommen der Familie von Schmeling dann das Pfingstbild, alle anderen Fenster wurden mit biblischen Motiven von den heutigen Bewohnern Großmöllens gestiftet.

 

Weil wir viele evangelische Deutsche wiedertreffen wollten, gestalteten Sigrid Nolte und ich im Kösliner Gemeindezentrum eine Bibelstunde über Martin Luther und die Reformation. Anwesend waren Inge Chmiel, Regina Jasinczuk, Edelgard Kulik, Annemarie Modzelewska, Alfred Niehus mit Frau, Renate Nowak, Teresa , Brigitte Jerzewska aus Rügenwalde, Marita Garzynska, Inge Klatt, Rosemarie und Waldemar, Johanna Kornobis, Sigrid Nolte und ich. Für alle war es ein fröhliches Wiedersehen und sicher ein interessanter Nachmittag.

 

Einige der Frauen, die nicht an diesem Nachmittag teilnehmen konnten, besuchte ich zum Teil mit Sigrid Nolte zu Hause, so Marianne Lipka, Margarete Pasternak, Hildegund Wziontek und auch noch Annemarie Modzelewska.

 

Der Abschied von allen ist immer sehr herzlich, weil wir alle nicht wissen, ob wir und im nächsten Jahr wiedersehen können. Ich selber hoffe und wünsche mir, dass ich 2018 wieder nach Köslin fahren kann.

Adalhild Karp