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Internationale Bonhoeffer-Tage in Stettin am 16. und 17. Juni 2018

 

Mitglieder mit Begegbungstagung versammlung vom 23.-25.11. in der Versöhnungskirche in Travemünde

 

6. Studientag der AG für pommersche Kirchengeschichte:

„Pomerania non cantat?“ – Pommern singt nicht?

 

 

Festakt zum 50. Erscheinungsjahr der Ostdenkschrift

 

Schon die Frühjahrstagung des Konvents der ehemaligen evangelischen Ostkirchen am 23. März in Hannover hatte sich schwerpunktmäßig mit der sogenannten Ostdenkschrift der EKD „Die Lage der Vertriebenen und das Verhältnis des deutschen Volkes zu seinen östlichen Nachbarn“ befasst, die vor 50 Jahren erschienen war und für viel Unruhe gesorgt hatte. In Hannover mit dabei waren Jerzy Samiec, der Leitende Bischof der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen und der Warschauer Oberkonsistorialrat Dr. Piotr Gas, der viele Jahre in Stettin amtiert hatte. Die polnische evangelische Kirche hatte ihrerseits auf einer Konferenz am 12. März unter dem Thema „Unterwegs zur Versöhnung“ an die Denkschrift erinnert. Die Podiumsteilnehmer in Hannover berichteten von eigenen Erfahrungen mit der Ostdenkschrift. Erinnert wurde an die Belebung und Stärkung des kirchlichen Lebens in ganz Deutschland durch den Zuzug der Flüchtlinge und Vertriebenen. Bis in die Gegenwart mit ihren weltweiten Flüchtlingsnöten besitze diese Generation einen besonderen Zugang zu diesem Thema. Die positiven Wirkungen der Ostdenkschrift lagen vor allem im gesellschaftlich-politischen Bereich, in der Öffnung der neuen Ostpolitik der Bundesregierung.

 

Bei den Flüchtlingen und Vertriebenen gab es aber auch Enttäuschung über die mangelnde seelsorgerliche Komponente und die Nichtberücksichtigung der Betroffenen bei der Erarbeitung der Denkschrift wie des Ostkirchenausschusses der EKD. Angeregt wurde ein Gedenken an die Ostdenkschrift und womöglich ein ergänzendes seelsorgerliches Wort seitens der EKD. Die Evangelische Kirche in Deutschland und der polnische ökumenische Rat laden nun gemeinsam zu einem Festakt am 17. September in die Französischen Friedenstadtkirche in Berlin ein, um an die Veröffentlichung der Ostdenktschrift vor 50 Jahren mit prominenten Redner zu erinnern. Der Konvent evangelischen Gemeinden aus Pommern wird durch seinen Vorsitzenden Pastor em. Christoph Ehricht, Greifswald, und den Schriftführer Helmut Köhler, Münster, dabei vertreten sein. Auch die führenden Mitglieder der anderen Hilfskomitees waren alle nach Berlin gekommen, so dass es auch innerhalb dieser Gruppe zu einem Gedankenaustausch kommen konnte.

 

Zur Eröffnung und Einführung „50 Jahre Ostdenkschrift – Rückblick und Wirkung“ spricht der Ratsvorsitzende der EKD, der bayrische Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm. Den Festvortrag „Versöhnung und Verständigung als Leitlinie politischen Handelns“ hält Bundesaußenminister Dr. Frank Walter Steinmeier. Der Präses des polnischen ökumenischen Rates, Erzbischof Jeremiasz von der polnischen Orthodoxen Kirche, verfolgt den Prozess der „Versöhnung in der Erfahrung der Kirchen“ in seinem Land. Weiter ist ein Abschlussgespräch unter der Moderation von Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit, Greifswald, vorgesehen, der vom Rat der EKD für die deutsch-polnischen Beziehungen beauftragt ist. Die vorgesehenen Redner waren alle gekommen, obwohl man bei der Planung der Gedenkfeier noch nicht wissen konnte, welche anderen hochpolitischen Probleme sie in diesen Tagen fordern sollten.

Aus: OKI – III – 2015